„Beichten macht leicht und froh!“
Beichtgelegenheit jeden Samstag ab 17.00 Uhr (vor der Eucharistiefeier) in der St. Elisabethkirche. Beichtgespräche und Seelsorgsgespräche auch nach Vereinbarung.
Vor den Hochfesten und in geprägten Zeiten gibt es einen eigenen Plan für die vielfältigen Beichtzeiten.
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„Komm Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was Du uns bescheret hast!“ –
Seit meiner frühesten Kindheit hat sich dieser Satz durch das Beten meiner Mutter und meiner Großmutter daheim vor jedem Essen tief bei mir eingeprägt: Ich spreche es bis auf den heutigen Tag täglich. Kaum ein Tischgebet ist so verbreitet.
Jeder kennt es auch schon deshalb, weil es so kurz ist: Dreizehn Worte, achtzehn Silben.
„Gast sein“ ist eine der Lieblingsrollen Jesu. Meist wird er eingeladen, bei der Hochzeit zu Kana, im Haus des Pharisäers, bei Marta, Maria und deren Bruder Lazarus in Bethanien, bei der Schwiegermutter des Petrus… Manchmal drängt er sich förmlich auch auf, wie bei Zachäus: „ Heute noch muss ich in deinem Haus zu Gast sein!“ Als der Auferstandene erscheint Jesus sogar plötzlich dort, wo keiner mit ihm gerechnet hat. Im Lobgesang des Zacharias heißt es: „Er (Gott) hat sein Volk besucht“. Im Prolog, dem großen Hymnus des Johannesevangeliums, hören wir: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt!“ Das Wort als Gast bei uns!
Christus wohnt unter uns – auch heute immer noch. Noch ehe wir ihn dazu einladen. Und so gilt die Bitte „Sei unser Gast!“ einem, der schon da ist und erinnert eigentlich sogar die Gastgeber, die ihn einlassen wollen. Jesus will unser Leben mit uns teilen - nicht nur zu den Mahlzeiten. Als Gast ist der „Herr Jesus“, wie wir ihn im Gebet nennen, sehr anspruchslos, er braucht keinen festlich gedeckten Tisch und achtet auch nicht auf die Tischsitten der Kinder. Das Essen kann selbst gekocht oder aus der Dose sein, die Tischgemeinschaft mag einig sein oder sich zanken, banale Dinge sagen oder sich anschweigen – oder vielleicht sogar beim Tischgebet weghören. Fromme künstliche Inszenierungen braucht er nicht. Er will einfach dabei sein, bei unserem Leben im Alltag, so wie es ist, hart oder banal, wunderbar oder katastrophal…
„Komm Herr Jesus, sei unser Gast…!“ Die Tischgemeinschaft, die das betet und ernst nimmt und den Gast Jesus wirklich will, wird sich verändern. Der Gast ist dabei, anwesend, still zwar, er wird unsere Probleme nicht lösen und alles erleichtern – aber er ist da, treu, verstehend, zuhörend und tragend. Er wird den Kindern keine Manieren beibringen und den Erwachsenen keine größere Rücksicht schenken. Aber dieser Gast gibt jedem, der ihn an seinem Tisch weiß, die Möglichkeit, sich selbst zu verändern – ganz langsam und mit Geduld. Wenn der Gast Jesus da ist, werde ich vielleicht doch anders sprechen, anders zuhören, anders teilen, dankbar sein, für das „was er bescheret hat“.
Sicher wird das Leben durch Jesu Nähe einen anderen Geschmack bekommen, gelassener, empfänglicher, gastfreundlicher werden, aber auch festlicher und dankbarer.
Einmal wird auch der Tag kommen, an dem der Herr die Rollen tauscht: Dann ruft er mich als Gast in sein Leben. Er selbst sagt: „Das wird dann auch wie ein großes Festmahl sein, eine himmlische Hochzeit, ein großes Fest, das nie endet, mit den besten Speisen…“ – mit ihm als Gastgeber.
Freuen wir uns jetzt schon bei jedem einfachen Tischgebet darauf – und das nicht nur am Erntedanksonntag, sondern jeden Tag,
meint Pfarrer Andreas Weber
© St. Elisabeth, Hanau