Auf ein Wort
Martin heute
Auf dem Titelblatt eines Pfarrbriefs las ich kürzlich folgenden Text:
Martin heute
Der Martin unserer Zeit
Reitet auf keinem Schimmel.
Er fährt mit dem Auto, dem Rad,
vielleicht auf Rollerblades.
Oder er geht zu Fuß.
Heute wie damals
Begegnet er vielen Menschen in Not.
Selten ist es ein frierender Bettler im Schnee.
Doch einen wärmenden Martinsmantel
braucht heute auch noch manch anderer,
der eine andere bittere Kälte spürt:
Die Kälte aus Gleichgültigkeit, Lieblosigkeit,
aus Missverständnissen, Streit, Trennung,
aus Entfremdung, Ausgrenzung, Verachtung,
die Kälte aus Wortlosigkeit, Einsamkeit.
Heute wie damals
braucht es den Martin, der hinschaut,
der Not wahrnimmt und seinen Mantel teilt:
den Mantel der Güte und Nähe,
den Mantel der Sorge und Anteilnahme,
den Mantel tatkräftiger Hilfe.
Der Marin unserer Zeit
heißt vielleicht Bernd oder Jürgen,
Inge oder Brigitte.
Und vielleicht heißt er
wie ich oder du.
Der Heilige Martin seit Jahrhunderten aktuell,
meint Pfarrer Andreas Weber, Dechant