Pfarrer Andreas Weber, Dechant:

Auf ein Wort...

Neu: Zum Kirchweihfest



Pfarreientwicklung St. Elisabeth

 

Beichtzeiten generell

„Beichten macht leicht und froh!“

Beichtgelegenheit jeden Samstag ab 17.00 Uhr (vor der Eucharistiefeier) in der St. Elisabethkirche. Beichtgespräche und Seelsorgsgespräche auch nach Vereinbarung.
Vor den Hochfesten und in geprägten Zeiten gibt es einen eigenen Plan für die vielfältigen Beichtzeiten.

 

Aktuelles

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Auf ein Wort

Lagerfeuer

Feuer fasziniert mich, seit ich denken kann. Anziehend und abstoßend zugleich. In der Jugendfreizeit haben wir das in den Sommerferien abends am Lagerfeuer wieder erlebt – beim Johannesfeuer auf unserm Kirchplatz am 24. Juni bis tief in die Nacht gespürt. Wärme und Licht des Feuers führen zusammen, geben Kraft und Energie.
Menschen und Feuer - das hat eine lange Geschichte. Der griechische Mythos erzählt von Prometheus, der den Göttern das Feuer stahl und es so zu den Menschen brachte: Als Urgrund unserer Zivilisation. Wir alle kennen aber auch die vernichtende und zerstörerische Kraft – in diesem heißen Sommer nicht nur in fernen Ländern, im Amazonasgebiet oder im Süden Europas und in Sibirien, sondern auch in unseren östlichen Bundesländern, oder beim Brand von Notre Dame in Paris. Ausufernd und ohne Kontrolle macht das Feuer Angst und verbreitet Vernichtung - wo es ungeordnet hinkommt, frisst es alles auf.
Der Mensch will und muss das Feuer beherrschen und nutzen, damit kein Schaden entsteht. „Vorsicht in der Wohnung mit dem Feuer!“ lernen wir von Kind auf: Damit nichts passiert wird das Teelicht in ein sicheres Glas gestellt. Der Feuerlöscher immer in der Nähe.

Jesu Reden vom Feuer ist da kerniger: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich es würde schon brennen!“ – Und Petrus schreibt sogar: „Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist!“ Das Feuer des Glaubens an Jesus Christus reinigt und steckt an: Es ist das Feuer von Pfingsten, das Osterfeuer, an dem die Taufkerze angesteckt wird - nicht gezähmt wie ein Teelicht im Sonderangebot der Masse, sondern individuell und auch die anderen ansteckend, Kraft für einen Flächenbrand des Glaubens…

Unser Kirchweihfest lädt uns ein, am Feuer der Gemeinschaft zu bleiben. Die Eucharistie ist für uns in unserer Kirche - im Haus aus Steinen, aber auch im lebendigen Bau - das Lagerfeuer unseres Glaubens. Hier finden wir Wärme, Schutz, Gemeinschaft und Licht, nicht nur für uns, sondern auf dem großen Leuchter auch für alle, die wir treffen.

Eine chassidische Geschichte erzählt von einem Schüler, der zu seinem Rabbi Pinchas geht und sein Leid klagt: “Ich habe es satt, Sabbat für Sabbat an den gemeinsamen Gebeten der Gemeinde teilnehmen zu müssen. Meine Gebete kann ich doch genauso gut alleine daheim verrichten!“ – Rabbi Pinchas hört ihm verständnisvoll zu. Dann ging er zur Feuerstelle, nahm mit einer Zange ein großes Stück glühender Kohle aus dem Gluthaufen, legte es auf den Boden und wartete. „Na, und?“, fragte der Schüler verständnislos. „Na und?“ stellte der Rabbi die Gegenfrage. „Was wird mit der glühenden Kohle nun sein?“ - „Sie wird bald ausgehen“, antwortete der Schüler. “Siehst Du, genauso wird auch Dein Glaube bald erlöschen, wenn Du Dich von der betenden Gemeinschaft absonderst.“

Recht hat er, der Rabbi Pinchas. Auch unser Glaubensfeuer wird glühen, lodern und weiter brennen und andere anstecken, wenn wir am Lagerfeuer der Eucharistie in unserer Kirche bleiben und es von dort in unsere Stadtteile, Häuser und Hochhäuser bringen.
In diesem Sinn ein frohes Kirchweihfest in St. Elisabeth,

wünscht Pfarrer Andreas Weber, Dechant